Schadenersatzanspruch verstehen: Welche Schäden können wann geltend gemacht werden?

Datum19. September 2023

KategorieZivil- und Schadenersatzrecht

Schadenersatzanspruch verstehen

Schadenersatzanspruch verstehen: Welche Schäden können wann geltend gemacht werden?

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Schadenersatzanspruch verstehen: Welche Schäden können wann geltend gemacht werden?


Wann besteht ein Schadenersatzanspruch?

Grundsätzlich muss jeder selbst für seine Schäden aufkommen. Doch es gibt Ausnahmen: Die sogenannte Verschuldenshaftung sieht vor, dass Schäden von anderen übernommen werden, wenn diese den Schaden schuldhaft zu verantworten haben, also entweder ein Delikt begangen oder einen Vertrag verletzt haben. Der Schaden muss außerdem ersatzfähig und auch wirklich vom Schädiger verursacht worden sein. Stürzt ein Radfahrer, weil er auf sein Handy blickt und bricht er sich dadurch die Hand, ist der aus dem Sturz resultierende Schaden selbstverschuldet. Stürzt er aber, weil auf ein in der Straße befindliches Loch nicht entsprechend hingewiesen wurde, könnte der Straßenhalter für den aus dem Sturz resultierenden Schaden haften.
 
Welche Arten von Schäden gibt es?
Schaden ist im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) grundsätzlich als Nachteil definiert, der jemanden am Vermögen, an seinen Rechten oder an seiner Person zugefügt wurde. Im Detail ist zwischen folgenden Arten von Schäden zu unterscheiden:

Vermögensschaden und immaterieller Schaden
Der Vermögensschaden ist ein in Geld messbarer Vermögensnachteil. Ein immaterieller Schaden ist hingegen ein Schaden, der eben nicht in Geld messbar ist wie zum Beispiel Schmerzensgeld.

Positiver Schaden und entgangener Gewinn
Der positive Schaden stellt eine Minderung von schon bestehendem Vermögen dar. Der entgangene Gewinn ist ein Schaden am Vermögen, der dem Geschädigten eigentlich zugeflossen wäre, dieser aber vom Schädiger vereitelt wurde.

Vertrauens- und Nichterfüllungsschäden
Ein Vertrauensschaden kann entstehen, wenn ein Vertrag trotz gegenteiliger Vorankündigung des Vertragspartners nicht zustande kommt oder auf die Gültigkeit des Vertrages vertraut wurde, diese aber nicht besteht. Der Nichterfüllungsschaden ist der Vermögensnachteil, den der Geschädigte durch die Nichterfüllung gültiger Leistungsverpflichtungen erleidet.

Unmittelbarer und mittelbarer Schaden
Der unmittelbare Schaden tritt direkt als Folge des schädigenden Ereignisses ein, während der mittelbare Schaden indirekt oder erst als Folge des direkten Schadens an einem anderen Rechtsgut entsteht.

Primärschaden und Folgeschaden
Wenn aus einem schädigenden Ereignis mehrere zeitlich aufeinanderfolgende Schäden eintreten, so wird der erste Schaden Primärschaden und die darauffolgenden als Sekundärschäden oder Folgeschäden bezeichnet.

Nicht nur bestimmte Fristen, sondern auch der Grad des Verschuldens entscheiden, ob einer der hier genannten Schäden und in welcher Höhe ersetzt werden muss. Unsere Kanzlei prüft in Kenntnis der aktuellen Rechtsprechung einen möglichen Schadenersatzanspruch im individuellen Fall.

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Über den Autor

1992 Eintragung in die Liste der Rechtsanwälte der Tiroler Rechtsanwaltskammer und Eröffnung einer eigenen Kanzlei in Innsbruck. Publikationen, Vortrags- und Seminartätigkeiten in den Bereichen Opferrecht, Medienrecht und Erbrecht. Seit 1995 ehrenamtliche Tätigkeit als Landesleiter des Weißen Ring in Tirol und seit 2009 Vizepräsident des Weißen Ring. Seit 2022 geschäftsführender Gesellschafter der Lorenz & Strobl Rechtsanwälte GmbH

Lucas Lorenz

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